Vertrage ich jetzt auf einmal kein Gluten mehr oder warum sind diese Gnocchi glutenfrei? Ich bin mir sicher, vielleicht hat sich das der eine oder die andere gerade gefragt. Ich habe keinerlei Probleme mit Gluten, vertrage es recht gut (ganz normal würde ich sagen), aber ich probiere gerne neue Sachen aus. Ja, eigentlich würde ich schon fast sagen, ich experimentiere richtig gerne mit Lebensmitteln. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen verschwenderisch, aber ich kann dich beruhigen – es wandert nichts in die Tonne. Mein Freund ♥ tut mir ja eh ein bisschen leid, denn es wird alles gegessen – egal ob es gelungen ist oder ob es nicht gelungen ist. Ich glaube auch, dass ich diese Liebe zum Experimentieren bereits sehr früh als Kind entwickelt habe – speziell in puncto Essen. Früher, das ist jetzt sicherlich schon 15 Jahre her, hatten wir zu Hause am Land im Garten drei Laufenten. Wunderschöne Tiere, die von uns natürlich auch Namen erhalten haben und eigentlich dafür da waren, dass sie die Schnecken in Omas Gemüsegarten fressen. Irgendwann waren aber die Schnecken rar im Garten und wir Kinder haben begonnen für die Enten auswärts Schnecken zu sammeln. Ich kann euch sagen, das hat richtig Spaß gemacht! 😀 Wie Kinder nun mal sind, kamen mein Bruder, mein Cousin und ich auf die glorreiche Idee, wir könnten für die Enten etwas kochen. Es gab dann neben Nacktschnecken auf Wiesensalat, auch Sandsuppe und Gemüserestlpfanne. Du glaubst es jetzt vielleicht nicht, aber die Enten haben das auch wirklich gefressen.
Nun, was will ich eigentlich damit sagen? Ich bin der Meinung, es ist überaus wichtig, dass ein Stück kindliche Kreativität in der Küche bzw. bei der Zubereitung erhalten bleibt. Keine Sorge – ich meine jetzt nicht, dass du selbst gesammelte Nacktschnecken oder schleimige Sandsuppe essen solltest – nein, ich meine, dass der eigene Trott auch manchmal durchbrochen werden sollte. Einfach etwas Neues ausprobieren – über den eigenen Schatten springen und der Kreativität freien Lauf lassen. Ich war auf der Suche nach etwas, dass Eier und Mehl in Teigen ersetzen kann – einfach nur so, weil es mich eben interessiert hat. Und ja, was soll ich sagen, Süßlupinenmehl und Kichererbsenmehl sind dafür echt geeignet. Sie sind vielleicht ein bisserl teurer als herkömmliches Mehl, aber meiner Meinung nach sind sie es wert. Vielleicht mag nicht jede oder jeder den Geschmack – aber hej?! Geschmäcker sind verschieden und ich mag es – vielleicht auch du?
Zutaten für 1 Person:
- 200 g Süßkartoffel (geschält)
- 130 g Hokkaidokürbis (mit Schale & ohne Kerne)
- 30 g Kichererbsenmehl (gibt es im Reformhaus)
- 15 g Süßlupinenmehl (gibt es im Reformhaus oder in größeren Supermärkten)
- 1 EL (ca. 5 g) Flohsamenschalen
- ½ Zwiebel
- 2 EL Sonnenblumenkerne
- 1 Handvoll Rucola
- etwas Öl
- etwas geriebene Muskatnuss
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Die Süßkartoffeln schälen, vierteln und in Salzwasser weich (aber nicht matschig) kochen. Den Kürbis waschen, von den Kernen befreien und ebenfalls in Salzwasser weich (aber nicht matschig) kochen. Anschließend das gekochte Gemüse abseihen und auskühlen lassen.
Wenn die Süßkartoffeln und der Kürbis ausgekühlt sind, alles glatt miteinander pürieren. Anschließend die trockenen Zutaten (Kichererbsenmehl, Süßlupinenmehl, Flohsamenschalen) hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Das Ganze nun gut kneten, bis ein fester Teig entsteht. Diesen nun für rund 45 Minuten kühl und trocken ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebel in feine „Ringe“ schneiden und zusammen mit den Sonnenblumenkernen in etwas Öl goldbraun anbraten – nun für später beiseitestellen.
Hat der Teig genug gerastet, diesen in drei gleich große Stränge teilen. Die Stränge rollen und anschließend aus gleichgroßen Teigstückchen ovale Gnocchi wuzeln. Sollte der Teig etwas „klebrig“ sein, einfach die Hände und die Oberfläche mit etwas Süßlupinenmehl bestäuben.
Nun die Gnocchi solange in Salzwasser kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Die kleinen Leckerbissen abseihen, kurz mit kaltem Wasser abschrecken und in etwas Öl goldbraun anbraten. Zum Schluss die angebratenen Sonnenblumenkerne und Zwiebeln hinzugeben. Vor dem Servieren den Rucola unter das Ganze heben und genießen.
Guten Appetit! 🙂





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