Herbst ist meiner Meinung nach nicht nur Tee-, sondern auch Suppenzeit. Ich bin ja so sein Mensch, ich könnte aus fast allem Suppen machen. Egal welches Gemüse (oder manchmal auch Obst) – irgendwie hat schon so einiges seinen Weg in meinen Suppentopf gefunden. 🙂 Bevor ich meine schulische Laufbahn in der Tourimusschule begonnen habe, dachte ich mir immer, dass die Zubereitung einer Suppe doch nicht allzu schwer sein kann. Nunja, ich wurde eines Besseren belehrt. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie unser Kochlehrer vorne an der kleinen Holztafel stand und mit Kreide die Zutaten für eine Gemüsebouillon (Gemüsesuppe) notierte oder einfach generell die Unterschiede zwischen Fond, Bouillon (Suppe) und Consommé (Kraftsuppe) erklärte. Meinen Kochlehrer höre ich heute noch sagen „Salz, schwarze Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Wurzelgemüse und je nach Wunsch Fleisch- oder Fisch(reste) sind die Grundzutaten für jeden Fond. Wird braune Zwiebelschale hinzugegeben so ist das Ergebnis eine Bouillon“. Natürlich hat sich seit dieser Zeit (das ist nun schon 10 Jahre her – OMG die Zeit verfliegt – HILFE! Ich werde alt! 😉 ) einiges bei meiner Zubereitungsart von Suppen geändert.
Ich koche für mich alleine nur äußerst selten einen Fond – meist verwende ich einfach Wasser und die Suppenwürze von Sonnentor. Mache ich eine gebundene Cremesuppe, so tendiere ich eher zur schnellen Variante: Gemüse in Gemüsefond (Wasser mit Suppenwürze) weich kochen → Milchprodukt dazu → pürieren → abschmecken und fertig. In der Schule haben wir stattdessen stets gelernt, dass Zwiebelwürfel angeschwitzt werden müssen, das Ganze mit Mehl gestäubt wird, mit Wein abgelöscht, etc. – im Alltag nehme ich mir leider oft nicht die Zeit, diese Schritte beim Kochen durchzuführen. Der Geschmack bei der „schnellen Variante“ ist zwar auch richtig köstlich, aber die „traditionelle Methode“ (eben mit Zwiebel anschwitzen, Wein ablöschen, etc.) verleiht jeder Suppe das gewisse Etwas. Der Geschmack wird quasi abgerundet. Weil ich immer wieder einmal gefragt werde, wie ich denn nun Suppen koche bzw. wie diese „traditionelle Methode“ denn jetzt aussieht bzw. was alles benötigt wird, habe ich heute eine Zucchinisuppe (ein richtiger Klassiker) à la „traditioneller Methode“ für euch in petto (die Mehlstauberei habe ich aber dennoch weggelassen – stattdessen wird mit Maisstärke gebunden).
Zutaten für 3 Personen:
- 300 g Zucchini ohne Kerne, mit Schale
- 150 ml Milch
- 500 ml kochendes Wasser + 1 EL Suppenwürze ODER 500 ml Gemüsefond
- 50 g Zwiebel
- 4 cl Weißwein (z.B. Grüner Veltliner oder Riesling)
- 1 TL Öl
- 1 gehäufter EL Maisstärke
- 3 EL Wasser
- Salz & Pfeffer
- Deko: Petersilie, griechischer Joghurt, Paprikapulver und Hirsebällchen
Zubereitung:
Die Zwiebel klein würfeln und zusammen mit dem Öl in einem Topf anbraten.
Die Zucchini währenddessen grob würfeln.
Wenn die Zwiebelwürfel glasig sind, die Zucchini hinzufügen und weiter anbraten. Das Gemüse sollte jedoch keine Farbe annehmen. Anschließend mit Weißwein ablöschen. Den Alkohol verdampfen lassen und mit dem kochenden Gemüsefond ODER dem kochenden Wasser + dem 1 EL Suppenwürze aufgießen. Tipp: Mann/Frau kann durch riechen erkennen, ob der Alkohol schon verdampft ist. Dafür einfach in den Topf schnuppern, riecht es noch „beißend“ dann ist der Alkohol noch nicht ganz verkocht.
Den Suppenansatz nun so lange zugedeckt köcheln lassen, bis die Zucchini weich ist. Anschließend die Milch in den Topf gießen und das Ganze pürieren.
Die Suppe ist jetzt (wahrscheinlich) noch etwas zu dünn. Zum Eindicken die 3 EL Wasser in die Maisstärke einrühren. Danach die Suppe zum kochen bringen und unter stetigem pürieren die mit Wasser vermengte Maisstärke in die köchelnde Suppe gießen. Das Pürieren verhindert die Bildung von Klümpchen. Das Ganze nun für rund 30 Sekunden bis eine Minute köcheln lassen. Ist dir die Suppe zu dick, so kann einfach mit etwas Gemüsefond oder Wasser + Suppenwürze verdünnt werden. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem griechischen Joghurt, etwas Paprikapulver, gehackter Petersilie und den Hirsebällchen servieren.
Guten Appetit!
P.S. für eine intensivere „grünere“ Farbe, einfach etwas frischen Spinat vor dem Pürieren zur fast fertigen Suppe hinzugeben und alles zusammen pürieren. Sollte der Spinat gefroren sein, einfach ein bisschen mitkochen lassen und dann erst pürieren. 🙂





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